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Diese Werkstoffe kommen zum Einsatz, wenn der Wasserkreislauf im Eigenheim sichergestellt wird. Welchem Material man den Vorzug einräumt, hängt auch von den jeweiligen Wassereigenschaften am Wohnort ab.
Kupfer hat sich neben Kunststoff und Edelstahl als beliebtestes Material für Wasserleitungen durchgesetzt. Bei Kupferleitungen werden die Elemente meist durch Löt- und Pressverfahren miteinander verbunden. Die seltener eingesetzten Rohre aus innenverzinntem Kupfer sehen äusserlich genauso wie Kupferrohre aus, innen sind sie jedoch silbrig-grau.
Problematisch ist jedoch eine hohe Kupferlöslichkeit, die hauptsächlich bei tendenziell hartem und saurem Wasser nicht ausgeschlossen werden kann. Bevor man sich für Kupfer entscheidet, muss abgeklärt werden, ob sich das Material für Wasserleitungen in der Wohnregion eignet. Übersteigt der Kupferwert im Wasser den Grenzwert von zwei Milligramm pro Liter Trinkwasser, könnte das eventuell gesundheitliche Schäden hervorrufen.
Im Zweifelsfall: Wasseranalyse
Obwohl die Wasserwerke und öffentlichen Versorger die in der Trinkwasserverordnung klar definierten und festgelegten Rahmenbedingungen in der Regel lückenlos einhalten, ist nicht auszuschliessen, dass im Wassersystem der Wohnung Gefahren in Form von Bakterien oder Schwermetalle lauern. Nicht nur die Leitungen, auch Armaturen in der Küche oder im Badezimmer können davon betroffen sein. Nicht selten beeinflusst auch das jeweilige Material der Leitungen die Wasserqualität im Haushalt. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, zur Abklärung eine Wasseranalyse in Auftrag zu geben. Wenn diese Analyse auf eine Belastung mit Schwermetallen hindeutet, herrscht Handlungsbedarf. Es empfiehlt sich in diesem Fall die Installation eines Aktivkohle-Blockfilters hinter der Armatur. So können Schwermetalle, Pestizide, Mikroplastik und andere Belastungen direkt an der Entnahmestelle nachhaltig herausgefiltert werden.
Beliebt sind primär in Neubauten seit den 1990er-Jahren Kunststoffrohre, weil sie formbar und sehr widerstandsfähig sind. Sie lassen sich flexibel einsetzen und zeichnen sich durch eine lange Lebensdauer aus. Die aus dem thermoplastischen Kunststoff Polyethylen bestehenden PE-Rohre werden vornehmlich im Erdreich verlegt. Im Gebäude selbst hat sich mittlerweile das Mehrschichtverbundrohr durchgesetzt. Es besteht aus einem wasserführenden Kunststoff-Innenrohr aus Kunststoff, einer dünnen Aluminiumschicht und einer zusätzlich schützenden Kunststoffschicht. Das Verbundrohr lässt sich mit technischen Hilfsmitteln problemlos biegen und federt nach dem Biegen nicht zurück. Rohrverbindungen werden häufig mit Pressfittings oder Schiebehülsen ausgeführt.
Als inerter Werkstoff ist Edelstahl in besonderem Masse für den Trinkwasserbereich geeignet. Edelstahlrohre sind matt grau und weisen einen hellen metallischen Klang auf. Hier sind fast ausnahmslos Pressverbindungen zu finden. Nur an Armaturen sind Schraubverbindungen und an Verteilern Schweissverbindungen üblich. In Edelstahlrohren bildet sich nach der Inbetriebnahme eine Oxidschicht, welche die Rohre vor Korrosion schützt und die auch bei Beschädigungen schnell wieder regeneriert. Edelstahlleitungen werden derzeit bei Neubauten noch eingebaut, allerdings in zunehmendem Masse nur als Steigleitung: Nach dem Wasserverteiler setzt man auf Leitungen aus Kunststoff.

Diese Werkstoffe werden für Verbindungsstücke und Armaturen eingesetzt. Allerdings ist Messing anfällig für sogenannte Spannungsrisskorrosionen. Diese können entstehen, wenn ein unter Spannung stehendes Bauteil mit Wasser, das Korrosionen hervorruft, in Kontakt kommt. Die beim Produktionsprozess entstandenen Spannungen müssen daher durch eine Wärmebehandlung abgebaut werden und die Werkstoffhärte soll unter einem bestimmten Richtwert bleiben.
Was tun bei Schäden in einer Wasserleitung?
Ein Schaden in einer Wasserleitung kann schlimm enden. Bereits dunkle Flecken an Wänden und Decke sind ein Alarmsignal. Schimmelgeruch könnte ebenfalls ein beunruhigendes Zeichen sein. Auch wenn die Wasseruhr einen unerklärlich hohen Verbrauch anzeigt, sollte man misstrauisch werden. Nicht alle Wasserrohrbrüche sind leicht zu orten. Dafür haben Experten verschiedene technische Verfahren dafür entwickelt.
Als Allererstes muss man im Schadensfall zügig die Hauptventile des Leitungswassers schliessen. Der Hauptwasserhahn für das ganze Haus befindet sich normalerweise im Keller. Auch alle Stromleitungen im Bereich des Wasserschadens müssen sofort vom Netz getrennt werden. Dadurch verhindert man Kurzschlüsse, die entstehen können, wenn Schalter, Steckdosen oder andere Geräte feucht oder gar überflutet werden. Vorsicht ist geboten, wenn das Hochwasser bereits Steckdosen erreicht hat. Dann droht die Gefahr von Stromschlägen.
Bei Wasserschäden sogleich die Nachbarn ins Bild setzen
Erst nach diesen Schritten entfernt man mit einem Wassersauger oder anderen geeigneten Mitteln das Wasser. Kleinere Mengen können mit Eimer und Lappen beseitigt werden. Steht der Raum allerdings unter Wasser, muss die Feuerwehr zum Abpumpen anrücken.
Weiterhin empfiehlt es sich, in einem solchen Fall so bald wie möglich die betroffenen Nachbarn ins Bild zu setzen, vor allem, wenn deswegen das Wasser für das ganze Haus abgestellt werden muss. Geht es um eine Eigentumswohnung, ist der Hausverwalter die Ansprechperson. Für die Versicherung sind alle Schäden fotografisch zu dokumentieren. Auch die Einsätze von Notdienst, Installateur oder Feuerwehr sollten fotografisch festgehalten werden.
Am besten rechtzeitig kontrollieren
Solche wenig erfreulichen Situationen kann man durch eine Kontrolle in regelmässigen Abständen vermeiden. Das ist auch für die konstante Wasserqualität wichtig. Als vorbeugende Massnahme können weiterhin Wasserproben zur Prüfung der Wasserqualität eingesetzt werden. Mithilfe eines Wassertests, der im Fachhandel erhältlich ist, wird der Gehalt des Trinkwassers analysiert. Untersucht wird das Leitungswasser nicht nur auf Schwermetalle, sondern auch auf mikrobakterielle Verunreinigungen.
Es gibt weitere Überprüfungen, die durchgeführt werden können. Bei der sogenannten Endoskopie-Methode werden mithilfe kleiner Kameras die Wasserleitungen gesichtet. Rohrinnenwände und Zirkulationsleitungen werden dabei akribisch auf Schwachstellen kontrolliert. Bei dieser Gelegenheit kann man auch die Qualität des Trinkwassers unter die Lupe nehmen. Die entnommenen Wasserproben werden dann im Labor analysiert.
Zur Begrenzung von Wasserschäden können vorbeugend elektrisch steuerbare Ventile montiert werden. Sie schliessen automatisch und können bei Abwesenheit und bei unkontrolliertem Wasseraustritt das Schlimmste vermeiden.
Wann darf man eine Sanierung nicht mehr aufschieben?
Nach manchen Vorfällen mit Wasserschäden steht fest, dass eine Sanierung der Wasserleitungen unvermeidbar ist. Für Hausbesitzer ist das gewiss kein Grund zur Freude. Vor allem dann, wenn eine Erneuerung des gesamten Wasserleitungssystems ansteht. Das ist jedoch nicht immer mit Stress und Unannehmlichkeiten verbunden. Meistens verläuft alles weniger kompliziert als befürchtet. Heutzutage verwandelt sich das Haus bei einem Austausch der alten Leitungen nicht unbedingt in eine Baustelle.
Wasserleitungen altern und müssen entweder repariert oder ausgetauscht werden. Wird der Wasserstrahl dünner oder tritt eine rostfarbene Brühe aus, kann diese Massnahme nicht länger verschoben werden, denn sonst wird es möglicherweise richtig teuer. Defekte Wasserleitungen können womöglich auch in den Nachbarwohnungen ungeahnte Schäden hervorrufen.
Sucht man nach dem Grund, stösst man häufig auf Verstopfungen, abgenutzte Dichtungen oder Materialfehler. Meistens sind jedoch verrostete Leitungen dafür verantwortlich, da sich in Wasserleitungen aus verzinkten oder verkupferten Eisenrohren Rost oder Kalk ablagern.
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